Renaturierung der Diemel bei Diemelstadt

Die stark gefährdete Äsche ist nicht nur durch die defizitären Gewässer bedroht, sondern auch durch den Klimawandel. Daher wurde an der Diemel eine Renaturierung durchgeführt.

Standort
Die Diemel bei Diemelstadt-Wrexen ist in der Vergangenheit stark verändert worden. In den 1960er Jahren wurden Spundwände in die Sohle eingerammt, die Sohle und die Ufer mit massiven Wasserbausteinen befestigt. Dadurch wurde die Eigendynamik der Diemel unterbunden und demzufolge der natürliche Lebensraum der Äsche sehr stark beeinträchtigt. Die Äsche benötigt innerhalb ihrer verschiedenen Lebensstadien eine Variation an Strömungen, Gewässertiefen und Substraten. Zusätzlich benötigt sie kalte Wasserbereiche, die durch die Beeinträchtigungen ihres Lebensraums sowie durch den Klimawandel stark gefährdet sind. Um den Lebensraum der Äsche aufzuwerten und den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, wurden Strukturverbesserungen an der Diemel auf einer Länge von 500 m durchgeführt.

Das wird gemacht
Für die Aufwertung des Lebensraums der Äsche, wurde die Befestigung des Ufers und der Sohle zurückgebaut. Die Uferbausteine wurden im Gewässer als Störsteine verwendet und Kiesinseln aufgeschüttet. Auf diese Weise wurde die eigendynamische Entwicklung der Diemel ermöglicht. Diese Maßnahmen dienen der Initiierung von Gewässerstrukturen, die besonders für die Reproduktion und für Jungäschen notwendig sind. Für die adulten Tiere wurden Kolke angelegt, die eine deutliche Vertiefung im Gewässer darstellen und somit kühler sind.

Ursprünglich war vorgesehen, neue Gewässerstrukturen in größerem Umfang baulich herzustellen. Jedoch zeigten Bodenproben, dass der Uferbereich mit Blei, Kupfer und Zink belastet ist. Somit konnte der Boden nicht wie vorgesehen auf landwirtschaftliche Flächen aufgebracht werden. Eine Entsorgung des Bodens wäre unverhältnismäßig teuer gewesen. Doch auch durch diese reduzierte Variante konnte eine Verbesserung des Lebensraums für die Äsche geschaffen werden, die im Lauf der Zeit zunehmen wird. Welche Veränderungen tatsächlich erreicht werden, wird im Rahmen eines Monitorings der Gewässermorphologie und der Fauna dokumentiert.

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