Auf dem Weg vom Winterquartier zum Laichgewässer müssen die Tiere oft Straßen überqueren. Das kostet viele von ihnen das Leben. Und im Bereich der Fahrbahn gefährden Amphibien ihrerseits den Straßenverkehr. Um Tier und auch Mensch zu schützen, ergreifen Naturschutz- und Straßenverkehrsbehörden sowie die verschiedenen Naturschutzverbände gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern unterschiedliche Schutzmaßnahmen.
Eine Möglichkeit zum Schutz von Verkehrsteilnehmerinnen/-teilnehmern und Amphibien sind Straßensperrungen während der Nachtstunden. Gesperrt werden die betroffenen Straßen nur dann, wenn tatsächlich Amphibien unterwegs sind. Und das ist wiederum stark von der Witterung abhängig. Naturschützerinnen und Naturschützer der beteiligten Umweltorganisationen entscheiden vor Ort ggfs. kurzfristig und tageweise, ob eine behördlich angeordnete Straßensperrung in Kraft gesetzt oder vorübergehend wieder aufgehoben wird. Dazu stimmen sie sich eng mit den Verkehrs- und Naturschutzbehörden ab. An den Straßen montierte Klappschilder und/oder Straßenschranken minimieren den mit einer vorübergehenden Sperrung verbundenen Aufwand.
Im Regierungsbezirk Kassel werden in diesem Jahr folgende Straßen während der Nachtstunden gesperrt:
- Schwalm-Eder-Kreis: Kreisstraße K 61 zwischen Bad Wildungen-Bergfreiheit und Bad Zwesten-Oberurff
- Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Gemeindestraße zwischen Neuenstein-Obergeis und Kirchheim-Hof Beiersgraben
- Landkreise Kassel und Werra-Meißner: Landesstraße 3400 zwischen Helsa und Hess. Lichtenau-Friedrichsbrück
Weitere Landkreise des Regierungsbezirks sind nicht aufgeführt, weil die Begleitung der Krötenwanderung in eigener Regie und ohne Mitteilung an die Obere Naturschutzbehörde erfolgt.
Entsprechende Umleitungen werden von den Straßenverkehrsbehörden kurzfristig bekannt gegeben. Die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Kassel bittet Autofahrerinnen und Autofahrer eindringlich, im Sinne des Naturschutzes von diesen Umleitungen Gebrauch zu machen.
Noch ein wichtiger Hinweis:
Neben den Straßensperrungen werden von den Naturschützerinnen und Naturschützern vielerorts Amphibienschutzzäune errichtet. Diese Zäune werden vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung, aber auch nachts kontrolliert. Hierbei werden die in Eimern gefangenen Amphibien über die Straßen getragen. In beiden Fällen halten sich also Menschen im Bereich der Fahrbahn auf. Darum der dringende Appell: Bitte fahren Sie nachts und in der Dämmerung im Bereich von Amphibienschutzzäunen bzw. während der Auf- und Abbauarbeiten sogenannter mobiler Zäune besonders vorsichtig und halten Sie unbedingt die Geschwindigkeitsbeschränkungen ein, um Unfälle zu vermeiden.