Auf dem Kasseler Hauptfriedhof legten Wawrzyniak und Weinmeister gemeinsam einen Kranz am Denkmal der dort begrabenen ausländischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen nieder. Damit erinnerten beide an die Opfer des Zweitens Weltkriegs aus Polen, die nach Kassel verschleppt wurden und dort umgekommen sind, inhaftiert waren oder Zwangsarbeit leisten mussten.
Der Generalkonsul und der Regierungspräsident waren sich einig, dass die deutschen Verbrechen und das vielfache Leid der Opfer beständig zum Frieden in Europa mahnen müssten. Dass dieser auch heute nicht selbstverständlich sei, mache der russische Angriffskrieg in der Ukraine auf schmerzhafte Weise deutlich, dessen Beginn sich gerade gejährt hat. Frieden und Freiheit müssten im Ernstfall auch erkämpft und verteidigt werden, so Wawrzyniak und Weinmeister, die die Opfer des Kriegs in der Ukraine in ihre Gedanken einschlossen. An der Kranzniederlegung nahmen auch Mitglieder der „Polonia“, der polnischen Auslandsgemeinschaft in Nordhessen teil.
Im Anschluss besichtigten Weinmeister und Wawrzyniak die Kasseler Welterbestätten mit dem Herkules und dem Bergpark Wilhelmshöhe und tauschten sich zu weiteren Themen wie der deutsch-polnischen Freundschaft und den Belangen der großen polnischen Community in Hessen aus. Diese stellt mit mehr als 80.000 Menschen die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe des Bundeslandes.
Jakub Wawrzyniak ist seit 2018 polnischer Generalkonsul mit Dienstsitz in Köln und regional auch für das Bundesland Hessen zuständig. Gebürtig stammt er aus der Woiwodschaft Wielkopolska, der Partnerregion Hessens innerhalb der EU. Mark Weinmeister und er kennen sich bereits aus früheren Funktionen und stehen seit Jahren in regelmäßigem kollegialem Austausch. Der Besuch des Generalkonsuls in Kassel war das erste Treffen seit Weinmeisters Amtsantritt als Regierungspräsident im Februar 2022.