Die Grundidee des DUOdays lässt sich bereits an seinem Namen ablesen: Für einen Tag bilden eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Einrichtung ein „Duo“ mit einer Person mit geistiger, seelischer oder körperlicher Einschränkung. Als Duo-Partnerin von Paul Oldenburg hatte sich Manuela Schmermund aus dem Dezernat Bergaufsicht des RP Kassel beim DUOday gemeldet. Die überregional bekannte Parasportlerin und Paralympionikin ist gleichzeitig die Schirmherrin des diesjährigen DUOday im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Für die Teilnehmenden soll der Aktionstag die Möglichkeit bieten, einen Einblick in den Arbeitsalltag zu erhalten. Sie sollen dabei möglichst aktiv an den üblichen Aufgaben der Mitarbeitenden teilhaben bzw. Einblicke erhalten. Entsprechend hospitierte Paul Oldenburg zusammen mit Manuela Schmermund in allen Sachgebieten, die am Standort Bad Hersfeld angesiedelt sind. Dies umfasst die Bereiche Grundwasserschutz, Kommunales und Industrielles Abwasser, Hochwasserschutz, Abfallwirtschaft, Immissionsschutz und Energiewirtschaft sowie das Dezernat Bergaufsicht. Für den ausgebildeten Fachinformatiker, der seit einem Unfall 2014 auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hatte der Standort Bad Hersfeld durch Thomas Steinbrecher auch eine Informationsveranstaltung mittels Videokonferenz mit dem IT-Dezernat des RP Kassel organisiert. Der DUOday hat sowohl für Paul Oldenburg als auch für das RP Kassel wertvolle Erkenntnisse gebracht:
Paul Oldenburg: „Für mich war es sehr spannend, einmal die Öffentliche Verwaltung und den Arbeitsalltag in einer Behörde näher kennenzulernen. Besonders interessant fand ich natürlich, wie sich das RP Kassel im IT-Bereich aufgestellt hat. Aber auch die umfangreichen und vielseitigen Aufgaben im Umweltbereich haben mich beeindruckt. Der DUOday ist ein gutes Format, um berufserfahrene Menschen und deren Arbeitsalltag kennenzulernen.“
Manuela Schmermund: „Die Hessische Landesverwaltung und damit auch das RP Kassel haben sich der Inklusion und der beruflichen Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen verschrieben. Für mich war es daher klar, dass auch wir uns am DUOday beteiligen. Von dem Austausch können auch wir als Behörde nur profitieren. Es ist ein tolles Format, um Begegnungen zu schaffen, neue Einblicke und Eindrücke zu erhalten sowie Hemmschwellen, die gegebenenfalls bestehen, abzubauen.“
Für das kommende Jahr ist im Kreis Hersfeld-Rotenburg eine Neuauflage des DUOday geplant.
Hintergrund:
Der DUOday stammt ursprünglich aus Irland, wo er unter dem Namen „Job Shadowday“ bekannt geworden ist. Die Idee wurde weiter durch Europa getragen und gelangte schließlich 2017 das erste Mal nach Deutschland. Der Tag wird bei Teilnehmenden und Unternehmen so gut angenommen, dass jedes Jahr weitere Länder hinzukommen.
Mit diesem Tag wollen die Veranstalter zum einen Barrieren und Ängste bei Betrieben und Betroffenen abbauen und zum anderen Chancen eröffnen, mehr Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt zu bringen. Dabei geht es nicht unbedingt immer direkt um die Besetzung einer konkreten Stelle – es geht zunächst auch einfach um den Erfahrungsaustausch und um den „Blick über den Tellerrand“, von dem beide Seiten profitieren sollen.
Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat sich zur Organisation des DUOday eine Arbeitsgruppe gegründet, zu der Mitglieder der IHK, der Handwerkskammer Kassel, des LWV Hessen, des Kommunalen Jobcenters, der Sozialen Förderstätten, der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA), der Wirtschaftsförderung Hersfeld-Rotenburg, der Kreishandwerkerschaft, der Agentur für Arbeit und des Integrations-Fachdienstes (IFD) gehören.
Die Schirmherrschaft für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat Manuela Schmermund, Beschäftigte des RP Kassel, Sportschützin und Paralympics-Siegerin sowie mehrfache Deutsche Meisterin und Luftgewehr-Weltmeisterin, übernommen.
Mehr Informationen erhalten Interessierte und Unternehmen über die Adresse duoday@sfb-ev.de oder telefonisch unter (06622) 603 595 90.