Vor allem die landesweiten und meist ergiebigen Niederschläge in Verbindung mit einem leichten Temperaturrückgang führen in weiten Teilen Hessens zu einem spürbaren Rückgang der akuten Waldbrandgefahr. Auch für die nächsten Tage ist nach der aktuellen Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes nicht mit einer erneuten flächendeckenden und anhaltenden Zunahme der Waldbrandgefährdung auf kritische Werte zu rechnen. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hebt daher die am 18. Juli 2022 in Kraft gesetzte Waldbrandalarmstufe A, die zweithöchste Stufe, mit sofortiger Wirkung auf. Damit gilt aktuell keine Alarmstufe mehr.
Vorsicht bleibt geboten
Die Bevölkerung wird aber weiterhin um vorsichtiges Verhalten gebeten. Vertrocknete Vegetation und Blätter stellen trotz der ersten Regenfälle eine potentielle Gefahr dar. Die lange Phase der Trockenheit ist bislang noch nicht überwunden. Für die im Einzelfall nach wie vor erforderliche Schließung von Grillstellen in besonders brandgefährdeten Waldgebieten bzw. Waldrandbereichen wird um Verständnis gebeten.
Nachdem bereits die Monate Mai und Juni viel zu trocken waren, kam es seit Mitte Juli zu einer deutlichen Zunahme der Waldbrandgefahr. Allein in diesem Zeitraum gab es über 150 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von rund 115 Hektar. Seit Jahresbeginn kam es zu mindestens 260 Waldbränden mit einer Schadfläche von über 130 Hektar.
Sehr große Schäden konnten nur durch das rasche und geschulte Zusammenwirken vieler Kräfte bei der Waldbrandabwehr und Waldbrandbekämpfung verhindert werden.
Hierzu zählen neben den vorsorgenden Maßnahmen der Forstverwaltung insbesondere das gute Zusammenwirken von Feuerwehr und Forstleuten im Einsatzfall. Besonderer Dank gilt den örtlichen Feuerwehren und vielen freiwilligen Helfern, die unter großem persönlichem Einsatz größere Schäden verhindert haben. Stellvertretend sind hier die mehrtätigen, sehr intensiven Einsätze von mehreren tausend Einsatzkräften zur Bewältigung größerer Waldbrände in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Marburg-Biedenkopf sowie im Lahn-Dill Kreis genannt.
Es ist auch erkennbar, dass die Bevölkerung sensibel mit der Gefahrenlage umgegangen ist und die Warnungen der vergangenen Wochen ernst genommen hat.