Regierungspräsidium Kassel

Zeichen setzen für Kinderhospizarbeit – es geht vor Allem um das Leben

Wenn ein Kind sterbenskrank ist, dann brauchen Eltern und Angehörige kompetente Unterstützung. Dafür soll der „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar ein Bewusstsein schaffen. „Die Kinder- und Jugendlichenhospizdienste in der Region NordOstHessen leisten einen unschätzbaren Beitrag, um Familien zu unterstützen“, sagt Regierungspräsident Mark Weinmeister.

In Deutschland leben rund 50.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit schweren, lebensverkürzenden Krankheiten, davon rund 3.000 in Hessen. Dies bedeutet für betroffene Familien meist ein Leben im Ausnahmezustand, geprägt von Ängsten, Sorgen und zum Teil auch sozialer Isolation. Trotz alledem soll die Kinder- und Jugendhospizarbeit Familien in erster Linie unterstützen, ein möglichst erfülltes Leben zu führen. Der Fokus wird auf die Entlastung und Begleitung der betroffenen Kinder und Familien gelegt. Dafür sind ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, mit den notwendigen Kompetenzen, sowie finanzielle und ideelle Unterstützerinnen und Unterstützer nötig, die ein starkes Fundament bilden.

Auch in der Region NordOstHessen leisten Kinder- und Jugendlichenhospizdienste einen unschätzbaren Beitrag in der ganzheitlichen Pflege, Betreuung und Begleitung der betroffenen Kinder und Familien. Inzwischen gibt es an vielen Orten in der Region rührige Träger der Palliativarbeit, von den „Kleinen Helden Osthessen“ über den „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Fritzlar/Nordhessen“ und mehrere weitereÖffnet sich in einem neuen Fenster bis zu den „Kleinen Riesen Nordhessen“, die Kinder und Familien medizinisch, pflegerisch und psychosozial versorgen. Wegen der immer schwierigen Versorgung, wollen die Kleinen Riesen Nordhessen das Kleine Riesen Haus bauen. Dort können zukünftig Eltern mit schwer- und chronisch kranken Kindern die Pflege ihres Kindes erlernen, um die Versorgung zu Hause zu ermöglichen und weitere Krankenhausaufenthalt zu vermeiden.

„Es ist schön zu sehen, dass es in unserer Region so viele Initiativen gibt, die sich für schwerstkranke Kinder und Jugendliche einsetzen. Auch in Zukunft müssen wir dazu beitragen, dass diese Arbeit durch eine fortlaufende Vernetzung bewahrt wird. Hierbei möchte ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass das Thema in der Gesellschaft präsent bleibt. Das Engagement von allen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendhospizarbeit ist ausdrücklich zu würdigen. Betroffene Kinder und Eltern sowie die Helferinnen und Helfer verdienen unsere Unterstützung und unseren Respekt“, resümiert Regierungspräsident Weinmeister, der selbst Schirmherr der „Kleinen Riesen Nordhessen“ und Unterzeichner der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen ist.

Die Verbindung zwischen den Kleinen Riesen Nordhessen und dem Regierungspräsidium ist seit Jahren eng und vertrauensvoll: Schon Weinmeisters Amtsvorgänger Dr. Walter Lübcke und Hermann-Josef Klüber hatten die Schirmherrschaft übernommen.

Hintergrund:

Kinderhospizarbeit in Deutschland wurde am 10. Februar 1990 von sechs betroffenen Familien auf den Weg gebracht. Infolgedessen wurde die Initiative „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar 2006 vom Deutschen Kinderhospizverein e.V. ins Leben gerufen, um die Inhalte der Kinder- und Jugendhospizarbeit in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu verstärken und die Menschen zu sensibilisieren für die Bedeutsamkeit der ehrenamtlichen Arbeit und finanzieller Unterstützung bei diesem Vorhaben. Der Tag der Kinderhospizarbeit soll des Weiteren das Thema „Tod und Sterben von jungen Menschen“ enttabuisieren und eine Solidarität zu den Angehörigen und Familien der kranken Kinder schaffen und signalisieren.

Weitere Informationen:

Hospiz- und PalliativVerband Hessen e.V. https://www.hpv-hessen.de/themen_kinder.htmlÖffnet sich in einem neuen Fenster

Kleine Riesen Nordhessen: https://kleine-riesen-nordhessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster

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